Menü
Menü
grundausbildung-bundeswehr

Was lernt man bei der Bundeswehr?
– Das 1×1 der Grundausbildung

Das Besondere an der Grundausbildung bei der Bundeswehr: Ganz egal, welche Laufbahn ein Soldat später einschlägt und welcher Streitkraft er angehört: Die Grundausbildung ist für alle Rekruten gleich und keiner, der bei der Bundeswehr Karriere machen möchte, kommt darum herum. Aber was lernt man bei der Bundeswehr eigentlich? Was sind die Inhalte der Grundausbildung? Wie ist die Grundausbildung aufgebaut?

Warum ist die Grundausbildung so wichtig?

Dass die Grundausbildung bei der Bundeswehr enorm wichtig ist, sieht man vor allem an den Erfahrungsberichten von (ehemaligen) Soldaten: Für viele ist die dreimonatige Grundausbildung eine anstrengende, aber trotzdem eine der schönsten Zeiten während ihrer Bundeswehr-Laufbahn. Sie ist die Basis für alle weiteren Spezialisierungen. Egal, ob technischer Beruf, Sanitätsdienst, ob Heer, Luftwaffe oder Marine – die Grundausbildung kommt als erstes. Zwar wird der letzte Monat der Grundausbildung seit Anfang 2015 für eine Spezialisierung genutzt, die ersten acht Wochen sind aber für alle gleich. Das hat zwei Gründe: Erstens werden wichtige Grundaufgaben gelehrt. Zweitens vermittelt die Grundausbildung die Werte und Umgangsformen der Bundeswehr, aber auch Allgemeinwissen über Deutschland, seine Geschichte, Struktur und Politik, was für alle Soldaten wichtig zu wissen ist. So zum Beispiel: Wer wird wie angesprochen? Welche Begriffe sind bei der Bundeswehr geläufig? Wie gehe ich mit meinen Kameraden und Vorgesetzten um? In welchen Gebieten ist die Bundeswehr tätig und warum?

Was lernt man in der Grundausbildung? 

Die „Aufgaben“ der Grundausbildung fangen bei simplen Dingen an. Die Soldatinnen und Soldaten lernen, wie sie ihre Uniform richtig tragen, das Packen ihres Rucksacks und wie sie ihr Bett machen (= Bockbau). Was sich banal anhören mag, folgt bei der Bundeswehr genauen Regeln und wer sie nicht beherrscht, wird von seinen Vorgesetzten zurecht gewiesen.
Die eigentlichen Ausbildungsbereiche der Allgemeinen Grundausbildung (AGA) sind folgende:

  • Formaldienst – Verhalten und gesetzliche Rahmenbedingungen
  • Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Schieß- und Gefechtsausbildung
  • Allgemeine Truppenkunde

Insgesamt hat die AGA etwa 450 Ausbildungsstunden, wobei Abweichungen wie bei anderen Bildungswegen natürlich immer möglich sind.

Formaldienst der Bundeswehr

Der Formaldienst hilft den Soldatinnen und Soldaten, den richtigen Umgang und ein angemessenes Verhalten zu erlernen, wenn man im Dienst des Staates auftritt. Dazu gehören zum Beispiel das Beherrschen von Kommandos („Achtung“, „Stillgestanden“, „Wegtreten“ usw.) und der Umgang mit Kameraden und Vorgesetzten. Im Allgemeinen kann ist der Formaldienst also dafür da, dass die Rekruten die Grundsätze der Bundeswehr verstehen und den Umgang in dieser „neuen Welt“  zu verinnerlichen. Ebenfalls wichtig ist dabei der allgemein respektvolle Umgang sowohl mit Kameraden als auch mit Vorgesetzten. Auch das Melden mit kurzen und eindeutigen Aussagen (Dienstgrad, Name, Einheit, Auftrag oder ausgeübte Tätigkeit) ist ein wichtiger Bestandteil des Formaldienstes. [1]

Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit – Sport bei der Bundeswehr

Dass Sport ein wichtiger Bestandteil bei der Bundeswehr ist, ist kein Geheimnis. Die „Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit“, wie es offiziell heißt, hat den einfach Grund, Soldatinnen und Soldaten bestmöglich auf die „Anforderungen des soldatischen Dienstes insbesondere mit Blick auf die Einsätze“ (Zitat Zentralanweisung Ausbildung und Erhalt der individuellen Grundfertigkeiten und der Körperlichen Leistungsfähigkeit (Ausb IGF/KLF) der BW) 2  vorzubereiten. Wer sich im (Auslands-) Einsatz befindet, muss eine hohe physische Belastbarkeit mitbringen. Daher wird der Basis-Fitness-Test (BFT) nicht nur zu Beginn der Grundausbildung absolviert, sondern muss auch danach in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Der BFT besteht aus Sprinttest, Klimmhang und einem 1.000 Metern Lauf. Der Basis-Fitness-Test ist einer von drei Teilen beim Einstellungstest. Wie dieser abläuft, erfahrt ihr hier: Einstellungstest der Bundeswehr.
Nach dem BFT gehören aber auch lange Märsche und Kleider-Schwimmen auf Zeit dazu (100 Meter in maximal vier Minuten), um die körperliche Fitness der Soldaten immer weiter zu fördern und zu fordern.
Im Anschluss an die Basis-Fitness werden weitere Fitness-Grade gefördert, die alle auf die einzelnen Einsatz- und Funktionsbereiche angepasst sind.

Schießausbildung der Bundeswehr –  Individuelle Grundfertigkeiten 

bundeswehr-soldaten-schiessen_schiessuebung_bundeswehr
Schießübungen gehören zur Allgemeinen Grundausbildung © huettenhoelscher/ Getty Images International

Unverzichtbar bei der Bundeswehr ist natürlich die Schieß- und Gefechtsausbildung. Bei der Bundeswehr gehört dieser Teil offiziell zu den „Individuellen Grundfertigkeiten“ (IGF). Die Rekruten lernen den Umgang mit Waffen, die für die Truppen standardmäßig sind. Das sind meist das Sturmgewehr G36 und die Pistole P8. Die Überprüfung der Schießfertigkeit findet nach der AGA jährlich statt.
Neben der Schießausbildung gehört auch das Beherrschen der Selbst- und Kameradenhilfe zur Allgemeinen Grundausbildung. Hierbei geht es um die richtige Durchführung der Ersten Hilfe im Grundgebiet und im Einsatz. Anders als gängige Erste Hilfe-Kurse, wie man sie zum Beispiel vom Führerschein kennt, fokussiert sich die Erste Hilfe bei der Bundeswehr vor allem auch auf die Erstversorgung von Gefechtsverletzten. Auch diese Fertigkeiten werden nach der AGA einmal im Jahr geprüft.
Der letzte Bereich, „Beherrschen elementarer ABC-Schutzmaßnahmen“, sorgt für den richtigen und sicheren Umgang der Soldaten mi der Schutzausstattung. Diese ist von großer Bedeutung bei der Abwehr gegen biologische, chemische, atomare und nukleare Waffen. Dazu ist es wichtig, dass die Soldaten die Wirkung der ABC-Kampfmittel (Atomare-Biologische-Chemische-Kampfmittel) kennen und auch wissen, wie sie sich dagegen schützen können. Deswegen wird während der AGA das sichere und auch schnelle Handhaben der Schutzkleidung oft geübt. Ziel dieser Übung ist es, dass Soldaten ihre ABC-Schutzmaske (Atemschutzmaske) in maximal sieben Sekunden fachgerecht und sicher aufsetzen können, um schnellstmöglich gegen Giftgasangriffe geschützt zu sein.

Allgemeine Truppenkunde

Die Allgemeine Truppenkunde ist die theoretische Vermittlung der (gesetzlichen) Rahmenbedingungen des Soldaten-Daseins. Die Rekruten werden über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt und lernen den Aufbau der Bundeswehr kennen.
Dazu gehört die Lehre über die Struktur der Bundewehr – die Dienstgrade der Bundeswehr und die Gliederung der Streitkräfte. Welche Laufbahn- und Karrieremöglichkeiten haben Soldaten?
Auch die Inhalte des Soldatengesetzes sind Teil der Allgemeinen Gruppenkunde. Das Soldatengesetzte regelt zum einen die Pflichten der Soldaten wie zum Beispiel die Grundpflicht („Der Soldat hat die Pflicht, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“(Zitat Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten)) 3 oder auch die Gehorsams-Pflicht gegenüber den Vorgesetzten. Zum anderen sind aber auch die Rechte der Soldaten darin festgehalten, so beispielweise die Besoldung oder das Recht auf freie Religionsausübung.

Weitere Artikel

Blog_Katalog_Logo_Gewinnspiel_10_2019
NEUER KATALOG, NEUES LOGO & GEWINNSPIEL

Endlich ist es wieder soweit: Unser neuer Jahres-Katalog ist da! Du kannst entweder ganz entspannt online durch den Katalog blättern oder ihn dir – wie in guten alten Zeiten – gemütlich zuhause anschauen. Falls der Katalog nicht sowieso schon bei dir zuhause eingetroffen ist, kannst du ihn hier bestellen.