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Feuer machen ohne Feuerzeug –
so geht’s!

Ein Feuer im Freien hat immer etwas Abenteuerliches: Man hat das Gefühl von Freiheit, denn man nutzt ausschließlich die Quellen der Natur und kommt ganz ohne Gaskocher oder andere Technik aus. Außerdem ist Feuer überlebenswichtig, denn es wärmt, hält wilde Tiere fern und ist notwendig zum Kochen. Daher ist es immer hilfreich, wenn man weiß, wie man in der Natur auch ohne Feuerzeug ein Feuer machen kann.

Wo ist Feuer machen verboten?

Feuer kann schnell gefährlich werden, wenn es sich einmal unkontrolliert ausbreitet und gilt daher auch als potentieller Gefahrenherd. Aber wo genau darf man ein Feuer machen und wo nicht?
Grundsätzlich verboten ist das Feuermachen in Naturschutzgebieten, Nationalparks, auf einem fremden Privatgrundstück (außer natürlich, Ihr habt eine ausdrückliche Erlaubnis des Eigentümers), auf öffentlichen Plätzen, auf landwirtschaftlich genutzter Fläche wie Felder und Weiden und in Jagdregionen. Als Feuer zählen übrigens auch ein Grill, Campingkocher, Kerzen und auch Zigarettenstummel.

Feuer machen im Wald – Kosten und Strafen

Dass es verboten ist, einfach im Wald ein Feuer zu machen, sollte klar sein. Dafür gibt es extra vorgesehene Feuerstellen, die man nutzen kann. Je nach Bundesland kann das Feuermachen im Wald oder in einem Naturschutzgebiet ein Bußgeld von bis zu 5.000€ nach sich ziehen. Sollte der Wald Privateigentum sein, oder Ihr habt für Euer Feuer einen Baum gefällt, könnt Ihr sogar mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe rechnen. Bei einem Waldbrand, der gerade im Sommer schneller entsteht, als man denkt, drohen Euch sogar bis zu zehn Jahre Haft.

Grillen und Feuer machen im Park und zu Hause

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Auch das Gillen im Park ist nur an gekennzeichneten Plätzen erlaubt. Lagerfeuer sind grundsätzlich erst einmal verboten, außer ein Schild weist ausdrücklich auf eine Erlaubnis hin.
Das Grillen und Feuermachen im eigenen Garten ist dagegen erlaubt. Wenn Ihr Mieter seid, können Feuermachen und Grillen im Garten allerdings im Mietvertrag verboten werden. Auf einem Balkon dürft Ihr als Mieter ansonsten bis zu einmal im Monat, mit Vorankündigung bei den Nachbarn, grillen.
Auf Campingplätzen gibt es meistens extra ausgewiesene Feuerstellen, die Ihr nutzen könnt. Ansonsten gelten hier die gleichen Regeln wie in Parks.

Wie ohne Feuerzeug Feuer machen?

Am einfachsten ist das Anzünden eines Feuers ohne Feuerzeug mit Hilfe von Streichhölzern – diese sind normalerweise in jeder guten Outdoor-Ausrüstung beziehungsweise in jedem anständigen Survival-Kit enthalten. Aber auch beim Feuer anzünden mit Streichhölzern gibt es einige Fehler, die einem das Feuermachen erschweren.

1 Feuerstelle suchen

Im Radius von drei Meter um und auch über der Feuerstelle sollten sich keine leicht brennbaren Materialien wie Blätter befinden. Der Boden sollte feuerfest und, damit Ihr nicht in die Gefahr eines Wurzelbrandes geratet, schön fest sein. Bei einem Wurzelbrand bekommt die Glut an den Wurzeln so viel Sauerstoff, sodass noch Tage später die Gefahr eines neuen Feuers bestehen bleibt. Ihr könnt für die Begrenzung des Feuers auch einen Ring aus Steinen verwenden, sodass sich das Feuer nicht unkontrolliert ausbreiten kann. Aber Vorsichtig: Verwendet dafür keine nassen Steine, da diese schnell zerspringen können!

2 Brennmaterial suchen

Bevor Ihr ein Feuer anzünden könnt, solltet Ihr brauchbares Brennmaterial zusammensuchen: Trockene kleine Äste, Gräser und Nadeln eignen sich gut für den Anfang. Die Äste eignen sich auch gut zum Anfeuern, aber das beste Material zum Anfeuern ist Fichtenreisig, das auch wenn es nass ist, noch hervorragend brennt. Um das Feuer später am Brennen zu halten, solltet Ihr größere Holzstücke sammeln. Hierbei eignen sich Buche, Ahorn und Eiche sehr gut, da sie eine hohe Wärmeentwicklung aufweisen.

3 Aufbau der Feuerstelle

Zuerst müsst Ihr für Euer Feuer eine Unterlage bauen, mit der Ihr die Feuchtigkeit des Bodens vom Feuer fernhaltet. Am besten nutzt Ihr dafür relativ dünne Äste, die Ihr alle parallel zueinander legt. Darüber legt Ihr eine weitere Schicht dünner Äste, die Ihr quer zur ersten ebenfalls parallel legt, sodass ein Rautenmuster entsteht.
Als zweite Schicht folgt das leicht brennbare Material, das Ihr zuvor gesammelt habt, wie kleine Äste, Gräser und Nadeln. Anschließend stapelt Ihr das Fichtenreisig um das brennbare Material zu einer Pyramide auf. Als letztes legt Ihr um die Pyramide eine weitere Schicht dünner Äste. Lasst bei er Pyramide eine kleine Lücke zwischen den Ästen, damit Ihr später auch an den „Kern“ herankommt, um ihn anzuzünden.

4 Feuer anzünden

Die Streichhölzer, die Ihr zum Anzünden des Feuers benutzt, müssen trocken sein, ansonsten funktionieren sie nicht. Achtet also vorher darauf, dass sie nicht nass werden.
Bevor Ihr das Feuer entzündet, solltet Ihr außerdem den Wind berücksichtigen: Wenn es zu windig ist, nehmt einen Windschutz zur Hilfe, da es ansonsten zu einem Funkenflug kommen kann, bei dem umliegende Blätter und Bäume in Brand geraten können.
Setzt Euch so an das Feuer, dass Ihr es mit Eurem Rücken vor dem Wind schützt. Zündet das brennbare Material (nicht die Pyramide selbst!) an mehrere Stellen weit unten an – auf keinen Fall solltet Ihr die Pyramide an der Spitze anzünden, da Feuer immer von unten nach oben abbrennt.

5 Feuer anheizen

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Damit sich das Feuer von Eurem Zundermaterial auf dem Untergrund auch auf Eure Pyramide ausbreitet, braucht es Sauerstoff: Dafür pustet Ihr vorsichtig, möglichst nach unten, zwischen die Lücke in der Pyramide, das heißt in die Glut. Sobald die Flammen die erste Schicht der Pyramide, das Fichtenreisig, erreicht haben und dieses anfängt zu brennen, habt Ihr den schwierigsten Teil des Feuermachens hinter Euch.
Nun geht es darum, dass auch die äußere Schicht der Pyramide anfängt zu brennen. Um das zu erreichen, solltet Ihr dafür sorgen, dass die Äste möglichst nah am Feuer sind, ihre Position also gegebenenfalls noch einmal korrigieren. Wenn das geklappt hat, müsst Ihr relativ zügig die dickeren Holzstücke um das Feuer herum legen, sodass das Feuer größer und kräftiger werden kann und nicht sofort wieder erlischt.

6 Feuer erhalten

Die Faustregel beim Feuermachen: Lasst es nicht größer werden, als nötig –  vor allem, wenn Ihr nicht  in unmittelbarer Nähe ausreichend Löschmaterial zur Verfügung habt. Je größer das Feuer wird, desto größer ist auch die Gefahr, dass Ihr es nicht mehr unter Kontrolle habt und es Schäden anrichtet. Außerdem braucht Ihr bei einem großen Feuer umso mehr Brennmaterial, das Ihr zuvor mühsam zusammensuchen müsst.

Trotzdem müsst Ihr natürlich darauf achten, dass das Feuer genügend Brennmaterial zur Verfügung hat, sonst könnt Ihr im schlimmsten Fall nämlich wieder von vorne beginnen.

Außerdem solltet Ihr aufpassen, nicht zu nah an das Feuer heranzurücken, denn gerade Outdoor-Kleidung aus Kunstfasern fängt schnell an zu schmelzen und zu brennen, sodass Ihr Euch gefährliche Hautverletzungen zuziehen könnt.s

Am allerwichtigsten bei einem offenen Feuer ist aber: Lasst das Feuer niemals (!) unbeaufsichtigt – auch in fünf Minuten kann sich ein Feuer unkontrolliert ausbreiten und zu einer lebensbedrohlichen Gefahr für Euch und andere werden!

7 Das Feuer löschen

Genauso wichtig, wie das richtige Anzünden eines Feuers, ist das korrekte Löschen, da das Feuer im anderen Fall schnell gefährlich werden kann.
Ihr könnt das Feuer entweder mit Sand, Erde oder Wasser löschen, wobei Ihr das Wasser seitlich auf die Glut kippen solltet, anstatt auf die Flammen.
Alternativ könnt Ihr das Feuer, wenn Ihr keinen Zeitdruck habt, auch einfach runterbrennen lassen. Wobei Ihr hier darauf achten solltet, dass das Feuer auch wirklich aus ist, denn auch Glut und herumfliegende Funken können Blätter und dünne Äste noch leicht anzünden.
Am besten solltet Ihr beide Methoden miteinander kombinieren: Lasst das Feuer soweit wie möglich runterbrennen und löscht die restliche Glut anschließend mit Wasser, Erde oder Sand. Selbstverständlich solltet Ihr die Feuerstelle so wieder verlassen, wie Ihr sie vorgefunden habt.

Eine Video-Anleitung zum Thema Feuer machen findet Ihr hier:  https://www.youtube.com/watch?v=vxoV3JC9ucg

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