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Feldjäger bei der Bundeswehr:
Die Arbeit der “Militärpolizei”
In unserer Berufsbilder-Reihe stellen wir euch verschiedene Berufe bei der Bundeswehr vor. Heute geht es um Feldjäger. Findet heraus, welche Aufgaben ein Feldjäger hat, welche Voraussetzungen benötigt werden, um Feldjäger zu werden und welche weiteren Karrieremöglichkeiten es für Feldjäger gibt.
Voraussetzungen für Feldjäger – wie wird man Feldjäger?
Wer im Feldjägerdienst bei der Bundeswehr tätig werden möchte, der muss folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Zwischen 17 und 29 Jahre alt
- Deutsche Staatsbürgerschaft
- Mindestens Hauptschulabschluss und erfolgreich abgeschlossene Ausbildung oder Realschulabschluss
- Bereitschaft zur Versetzung innerhalb Deutschlands
- Bereitschaft zur Teilnahme an Auslandseinsätzen der Bundeswehr
- Verpflichtungszeit von zwölf Jahren
Dazu kommen zusätzlich weitere Voraussetzungen, wenn man den Feldjägerdienst in höheren Dienstgraden wie der Offizierslaufbahn machen möchte. Für eine Karriere in der Offizierslaufbahn ist die mindestens die Fachhochschulreife („Fach-Abitur“) erforderlich. Außerdem müssen Bewerber für eine Laufbahn als Offizier an einer der beiden Universitäten der Bundeswehr in Hamburg oder München studieren. Als Offizier im Feldjägerdienst verlängert sich die Verpflichtungszeit auf 13 Jahre.
Ausbildung der Feldjäger
Wer den Einstellungstest der Bundeswehr erfolgreich bestanden hat, muss anschließend die Grundausbildung der Bundeswehr durchlaufen. Nach den zwölf Wochen der Grundausbildung folgt eine Spezialausbildung als Feldjäger an der „Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr“ in Hannover, wo die zukünftigen Feldjäger genauer auf ihre Aufgaben bei der Bundeswehr vorbereitet werden. Bei der Gründung 1956 befand sich die Schule noch in Sonthofen (Bayern), bis sie 2009 nach Hannover verlegt wurde.
Bei der weiteren Ausbildung kommt es darauf an, welchen Dienstgrad man letztendlich einnehmen wird. Dementsprechend müssen anschließend weitere Lehrgänge absolviert werden, um sich zu qualifizieren.
Aufgaben Feldjäger: Was machen Feldjäger?
Feldjäger sind die „Militärpolizei der Bundeswehr“. Zu ihren Aufgaben gehören zum Beispiel die Kontrolle des militärischen Straßenverkehrs und das Sichern von Bundeswehrveranstaltungen wie Vereidigungen. Auch das Kontrollieren von Fahrzeugen und Personen liegt ebenfalls im Verantwortungsbereich von Feldjägern. Außerdem ist der Einsatz als Personenschützer oder als Fahrzeugeskorte möglich. Feldjäger werden bundesweit und auch im Ausland eingesetzt. Zusätzlich überwachen Feldjäger die militärische Disziplin und Ordnung innerhalb der Bundeswehr.
Wer als Offizier im Feldjägerdienst tätig ist, ist außerdem für die Führung seiner Einheit verantwortlich, berät die Führungsebene und ist Verbindung zwischen der lokalen Polizei und der Bundeswehr.
Spezialisierung von Feldjägern
Feldjäger können sich auf einen der folgenden Kernaufgaben-Bereiche spezialisieren:
- Militärischer Ordnungsdienst
Aufrechterhalten und gegebenenfalls wiederherstellen der militärischen Disziplin - Militärischer Verkehrsdienst
Regeln des militärischen Straßenverkehrs beispielsweise auf Kasernengelände, durch Aufnahme von Verkehrsunfällen oder militärische Verkehrskontrolle - Wahrnehmung von Sicherheitsaufgaben
Verhinderung von Straftaten gegen die Bundeswehr, Personen- und Begleitschutz - Erhebungen und Ermittlungen
Aufnahme von schweren Unfällen, zum Beispiel Todesfälle von Soldaten oder Suche nach fahnenflüchtigen Soldaten - Raum- und Objektschutz
Schutz von besonders wichtigen Objekten wie zum Beispiel Kommandobehörden, Kontrolle von Menschenmengen und gewalttätigen Ausschreitungen
Welcher Bewerber sich auf die jeweiligen Bereiche spezialisieren kann, hängt neben der persönlichen Qualifizierung der Soldatinnen und Soldaten vor allem davon ab, welche Spezialisierungen zum gegebenen Zeitpunkt von der Bundeswehr gebraucht und deshalb gefördert werden.
Geschichte der Feldjäger
Am 06. Oktober 1955 wurde in Andernach (Rheinland-Pfalz) eine „Militärpolizei-Lehrkompanie“ aufgestellt. Der Begriff „Militärpolizei“ wurde bereits im Januar 1956 mit „Feldjäger“ ersetzt: Während der Zeit des Nationalsozialismus gab es zu viele Sicherheitsdienste mit Polizeigewalt wie die, SA und die SS, aus diesem Grund wollte die Bundeswehr die Truppengattung bewusst, auch namentlich, von der zivilen Polizei trennen.
Nach mehreren Umstrukturierungen, unter anderem vom Heer zur neuen Streitkräftebasis im Jahr 2002, wurde die Feldjägertruppe 2013 in Regimente gegliedert. Derzeit gibt es drei Feldjägerregimente plus der Schule für Feldjäger und Stabsdienst. Das hat den Vorteil, dass alle Feldjäger einem Kommando unterstellt sind.
Quellen
https://www.bundeswehrkarriere.de/karriere/feldjaegerfeldwebel/91390
https://bundeswehr-einstellungstest.de/ausbildung-bundeswehr/
Broschüre „60 Jahre Feldjäger in der Bundeswehr Akzente“, November 2015
https://www.bundeswehrkarriere.de/bewerbungsverfahren/assessment-trainer
Stand 18.04.2018